Noch acht Tage: Zeitfahrrad aufpoliert :-)

Heute sah es den ganzen Tag nach Regen bzw. Gewitter aus, aber am Ende ist es doch trocken geblieben. Das hat schließlich aber doch dazu geführt, dass ich mich nicht auf die Straße traute, sondern statt dessen meine schöne Rennmaschine, das Zeitfahrrad BROTHERS Time-X, mal wieder aufpoliert habe. Zuletzt bin ich damit mehrfach in Regenschauer geraten, und die Trinkflaschen mit klebrigem Isozeugs halten ja auch nie so 100%ig dicht. Mittlerweile bin ich schließlich auch schon knapp 2000km damit gefahren, und so war es auch Zeit, mal wieder einen Komplett-Check durchzuführen. Das Rad sollte somit nun wettkampftauglich sein…

Weil ich ohnehin schon darauf angesprochen wurde, dass ich nach meinem Rahmen-Posting noch nichts über das Komplettrad geschrieben habe, will ich das hiermit nun auch gleich nachholen.

Den Rahmen hatte ich ja schon hinlänglich beschrieben, komplettiert ist das Ganze mit der Komplettgruppe SRAM Red mit SRAM TT-900 Brems- und Lenkerendschalthebeln. Als Lenkerkombi habe ich den SYNTACE Stratos CX und C3-Aufsatz gewählt. Dr Vorbau kommt ebenfalls von SYNATACE. Bei den Laufrädern waren mir Alufelgen und Drahtreifen wichtig, nach diversen Teststudien habe ich mich für CITEC 3000-S-Aero entschieden. Bei den Reifen vertraue ich auf den Klassiker CONTI Grand Prix 4000S. Pedale und Sattel habe ich von meinem alten Rennrad übernommen: SPEEDPLAY X-5 und FLITE Carbonio. Die Flaschenhalter ELITE Pasé habe ich übrigens auch vom alten Rad geklaut. Auf der Waage bringt es das Schätzchen auf knapp 7,5kg, was mich doch einigermaßen positiv überraschte – die leichten Laufräder und insbesondere die Red-Gruppe, gepaart mit einem für einen Zeitfahrrahmen recht leichten Rahmen wirken sich eben doch aus.

Schön schnell ist das Geschoss auch: Schon ab der ersten Ausfahrt hatte ich den Eindruck, dass es deutlich besser rollt als mein altes Rennrad, was ja so schlecht auch nicht ausgestattet war (CAMPA Chorus mit Eurus-Laufrädern): Insbesondere auf Abfahrten bin ich allein beim Rollen eine ganze Ecke schneller als früher beim Vollgas-in-die-Pedale-treten. Erstaunlich! Ob das nun an der Aerodynamik des Rahmens liegt, an der Aero-Sitzposition oder an den Laufrädern kann ich nicht wirklich sagen, vielleicht ist es ja ein Mix aus allem zusammen.

Prinzipiell ist das Rad für mich nahezu perfekt, lediglich zwei kleine Anmerkungen hätte ich: 1. Die Kette aus der Red-Gruppe hat meiner Meinung nach keine SHIMANO- oder CAMPA-Qualität. Ich bin zwar früher sicherlich deutlich seltener mit dem Rennrad durch Regen gefahren, aber die SRAM-Kette schreit schon nach einer Regen-Ausfahrt nach Fett, ansonsten macht sie sich durch unangenehme Geräusche bemerkbar. Und 2.: die Anbringung der Flaschenhalterbohrungen am Sattelrohr sind nicht gerade optimal. Da durch das Aero-Profil der Rahmenrohre das Rahmendreieck ziemlich eng ist (fahre allerdings auch Rahmenhöhe S), habe ich ein Problem mit großen Trinkflaschen (0,75/0.8l). Was beim Unterrohr noch geradesoeben funktioniert, klappt beim Sattelrohr gar nicht mehr – hier muss ich mich nun mit einer 0,5er-Flasche begnügen. Dabei wäre nach unten noch Luft, sprich: wenn die Gewindeösen etwas tiefer angebracht wären, dann würde auch eine normale (also große) Flasche in den Halter passen. – Nun, momentan überlege ich noch, ob ich zum Ironman lieber eine Aero-Flasche in den Lenker hänge oder doch noch zusätzliche Flaschenhalter hinter den Sattel montiere.

Ansonsten habe ich mich vom ersten Kilometer an sehr wohl gefühlt auf dem Rad. Ich hatte noch nichtmal Probleme damit, mich an die seit Jahren nicht mehr gefahrene Aero-Position zu gewöhnen. Lediglich zwei Korrekturen an der Sitzposition nahm ich seit dem ersten Zusammenbau vor: Den Sattel einen Zentimeter nach oben und um die gleiche Differenz nochmal nach hinten verschoben. Das war es dann aber auch schon.

BROTHERS BIKES Time-X Triathlon-/Zeitfahrrad
BROTHERS BIKES Time-X Triathlonrad/Zeitfahrrad

5 Antworten auf „Noch acht Tage: Zeitfahrrad aufpoliert :-)“

  1. Hallo Lajos,

    tolles Fahrrad, wie unterscheidet sich eigentlich ein Zeitfahrfahrrad bzw. die Rahmengeometrie von einem herkömmlichen Rennradrahmen? Bei der Ermittlung der Sitzposition gibt es ja einige Formeln und Faustregeln, gelten die gleichermaßen? Oder wie ermittelt man die optimale (Aero)Position auf so einem Fahrrad? Kennst du im Netz empfehlenswerte Informationsquellen? Wünsche dir weiterhin alles Gute und trainier nicht mehr zuviel 😉
    vg heiko

  2. Na, zurück aus der Türkei?
    Der Unterschied in der Geometrie ist vor allem, dass das Sattelrohr steiler ist, damit man für die „Liegeposition“ etwas weiter vorn sitzt.
    An Formeln oder sonstige Lektüre habe ich mich bei der Einstellung nicht gehalten, ich habe lediglich mein altes, normales Rennrad ausgemessen. Das gab zunächst den Ausschlag, mich für Rahmenhöhe S statt M zu entscheiden. Dann habe ich die Sitzhöhe übertragen. Bei der Vorbaulänge dachte ich mir, dass kurz am besten passt, weil ich ohnehin Bandscheibenprobleme in der HWS habe und etwas Angst vor eben dieser Liegeposition hatte.
    Dann habe ich noch ungefähr den Abstand Sattel-Lenker übertragen – und voilà, fertig war die Sitzposition auf dem Aero-Rad.
    Sprich: Sehr ähnlich wie auf dem normalen Renner, nur etwas um’s Tretlager gedreht nach vor gekippt.

  3. Hi Lajos,

    ja ich bin zurück aus der Türkei. Habe übrigens einen der letzten Startplätze für den Verler Kurztriathlon erwischt… bin mal gespannt wie das wird. In diesem Zusammenhang habe ich noch eine Radtechnikfrage: Macht es Sinn meinen alten Syntace Aufsatz aus den 90er an den Rennradlenker zu schrauben? Dann müsste die Sitzposition etwas nach vorne verlegt werden, oder ? Alternativ wäre die Möglichkeit in guter alter Jens Voigt-Ausreißer-Manier 40 km in der tiefen Rennlenkerposition zu fahren, das machen bei einem Triathlon wohl auch nicht viele… Ich habe aber meine Zweifel, ob bei 40 km der Aero Lenker einen großen Effekt hat. Da werde ich wohl noch ein bischen experimentieren. Was meinst du?

  4. Hallo Lajos,
    eins ist mir noch aufgefallen bei den jetzigen Triathlon Rahmen, das Hinterrad ragt ja sozusagen of in das Sitzrohr hinein. Hat das aerodynamische Vorteile? Von der Stabilität rund um das Tretlager scheint mir das zumindest kein Vorteil zu sein oder?
    Viele Grüße
    Heiko

  5. Hallo Heiko,
    „der gute alte Syntace-Aufsatz“ ist vermutlich der C2, oder? Der ist ja erst im letzten Jahr durch den C3 abgelöst worden, insofern hat der zwar vielleicht schon ein paar Jahre auf dem Buckel, aber du bist damit mit Sicherheit kein Exot. Wenn’s mit der Sitzposition klappt, spricht sicher nicht viel dagegen, außer, dass du zum Schalten natürlich umgreifen musst.
    Die Jens-Voigt-Position geht aber genauso gut. Wenn du dann damit (noch besser: Mountainbike!) dann jemanden mit Aero-Rad, Scheibe etc. überholst, macht das bestimmt sogar mehr Spaß. 😉
    Ich bin in den letzten Jahren bei diversen kleinen Triathlons auch immer mit normalem Rad gestartet, ist kein Problem. Ob du mit einem Aero-Lenker nun 60 Sekunden schneller bist oder nicht, spielt ja vielleicht nicht die ganz große Rolle.
    In Verl sehen wir uns – ich bin allerdings nur auf der Volksdistanz zu finden.
    Dass das Hinterrad so nah an’s Sattelrohr rückt, hat zwei Gründe: zum einen die Geometrie wegen des steileren, nach vorn gekippten Sitzrohrs, zum anderen aber daraus resultierend auch die Aerodynamik, was bei Carbonrahmen und hochwertigen Alurahmen dazu führt, den Werkstoff extrem nah um das Rad zu „modellieren“. Nachteil dieser Methode: Die Ausfallenden sind nach hinten offen (statt nach vorn), was beim Ein- und Ausbau des Rades immer zu einer ziemlichen Fummelei führt. Besser also keine Panne im Wettkampf…

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