Luisenturmlauf 2010 in Borgholzhausen (20,1km)

Luisenturmlauf Borgholzhausen (70 Fotos)
Luisenturmlauf Borgholzhausen (70 Fotos)

Der Winter ist seit Freitag zurück – vielleicht eine kleine Reminiszenz an den Vasalauf, der heute zum 89. mal ausgetragen wurde. Da der Wald aber auch ohne den Neuschnee wegen anhaltendem Glatteis und zusätzlich Sturmtief Xynthia geschuldetem Astbruch nicht wirklich betretbar war, entschieden sich die Macher vom LC Solbad Ravensberg bereits Mitte der Woche, den Lauf auf einer neuen Strecke zu verlegen. Diese Entscheidung war völlig richtig und verständlich, obwohl viele Teilnehmer sicherlich ein wenig enttäuscht waren, nicht auf der Original-Strecke laufen zu können. U.a. war auch ich nicht sonderlich glücklich, weil ich mich eigentlich auf einen Leistungsvergleich zum Vorjahr gefreut hatte – den ersten und einzigen vor dem Hermannslauf.

Naja, egal. Auch auf der neuen Strecke war es sehr schön, das Wetter herrlich und die Stimmung super. Enorm viele Leute traf ich, die ich aus diesem oder jenen Zusammenhang kannte, darunter auch – was mich sehr freute – zwei Leute, mit denen ich bisher nur via Facebook Kontakt hatte (wer dort Mitglied ist, sei herzlich eingeladen, der Gruppe „Hermannslauf“ beizutreten, dann wird die Vernetzung noch besser…). Die Strecke selbst verlief weitestgehend auf Asphalt, der durch festgefahrenen, angetauten Neuschnee zwar an manchen Stellen glatt, aber letztlich gut zu laufen war. Das Höhenprofil war nicht ganz so anspruchsvoll wie auf der Originalstrecke, allerdings wurden auch heute einige Höhenmeter gesammelt. Und besonders fies war der Anstieg auf der Serpentinenstraße hoch zum Luisenturm, 140 Höhenmeter am Stück bei durchschnittlich 10% Steigung, netterweise erst im letzten Viertel des Laufs untergebracht.

Abgesehen von der ersten halben Stunde fühlte ich mich während des Laufs sehr gut. Der Anfang machte mir etwas zu schaffen, weil ich es doch immer ganz schön anstrengend finde, gleich mit Vollgas loszulegen. Irgendwann finde aber dann auch ich mein Tempo (Seitenstiche nach ca. 4km inklusive), was ich dann ganz gut weiterlaufen kann. Nach dem Anstieg zum Luisenturm ging es dann bis zum Ziel nur noch 4-5km bergab. Hier habe ich gemerkt (wie auch schon an anderen Gefällstrecken zuvor), dass ich interessanterweise von viel mehr Leuten bergab als bergauf überholt werde, obwohl ich da nun auch nicht gerade mit angezogener Handbremse gelaufen bin. Es ist mir ein Rätsel, wie ich meine Beine noch schneller bewegen soll. Vielleicht wäre das mal eine interessante Techniktrainingeinheit…

Das Ziel war dann wie der Start im Stadion, wo noch eine gute halbe Runde zu laufen war. Diese absolvierte ich zusammen mit dem erfahrenen Ultraläufer und Geburtstagskind Uwe, mit dem ich dann auch gemeinsam ins Ziel kam. Unterwegs hatte ich schon auf eine Zeit knapp unter 1:30 spekuliert, was mir letztlich auch gelang: 1:29.42. Die erste große Freude über die Zeit wich dann aber recht bald einer gewissen Ernüchterung, als die Leute, die mit GPS-Messung gelaufen sind, unisono berichteten, dass der Halbmarathon leider nur aus 20,1km bestand – ein voller Kilometer fehlte also, um sagen zu können, dass ich in der Lage wäre eine 1:30 zu laufen. 😉

Einen kleinen Vergleich zum letzten Jahr will ich dennoch versuchen. Ich bin mir nicht so sicher, ob die Originalstrecke 21,1km hat (vielleicht kann das einer der GPSler, der im letzten Jahr die Daten aufgezeichnet hat, mal ergründen?), jedenfalls hatte die diesjährige Ausweichstrecke rund 70 Höhenmeter weniger (400Hm im Vergleich zu 470Hm original). Auf der Originalstrecke gibt es zwei langgezogene Steigungen (die eine sogar mit 170Hm), allerdings nicht ganz so spät im Rennen und nach meiner Erinnerung auch nicht ganz so steil.

Die Platzierungsvergleiche sind glaube ich nicht wirklich aussagekräftig: im letzten Jahr 59., in diesem Jahr 50. bei nur geringfügig mehr Teilnehmern. Ich selbst war in diesem Jahr gut 6 1/2 Minuten schneller als in 2009 (4:33/km in 2009, 4:28/km in 2010), kam allerdings erst kurz vor der vierten Frau ins Ziel – im letzten Jahr war’s kurz vor der zweiten. Die Siegerzeit war bei den Männern 4 1/2 Minuten schneller, bei den Frauen 5 1/2 Minuten. Mein Durchschnittspuls lag mit 167 bpm in diesem Jahr etwas niedriger als in 2009 (171).

De facto heißt das wohl, dass ich mich ungefähr im Leistungsniveau von 2009 bewege. Etwas erschrocken bin ich allerdings, dass ich im letzten Jahr bis zur „Luise“ nur 150 Trainingskilometer hatte, in diesem Jahr aber schon 325km. In 2009 hab ich dafür rund 1000km mehr auf dem Rad gehabt – ist also alles irgendwie relativ und nur schwer zu vergleichen…

Im Anschluss erfolgte übrigens wie so oft nach Volksläufen in Borgholzhausen noch eine kurze regenerative Trainingseinheit im Schwimmbad in Halle.

Angefügt nun noch diverse Fotos, darin die meisten Finisher zwischen Platz 1 und 50 sowie noch ein paar wenige bis ca. Platz 100. Vielen Dank an Mareike für’s fotografieren! 🙂

Eine Antwort auf „Luisenturmlauf 2010 in Borgholzhausen (20,1km)“

  1. Schön, dass die diesjährige „Luise“ (meine siebte oder achte) vorbei ist, denn ich fand die Straßenstrecke nicht so toll. Einerseits war dies natürlich den Bedingungen geschuldet (teilweise glatt und trotz Straße nicht soooo gut zu laufen) und andererseits der Streckenführung. Mir liegt es einfach nicht, erst bei km 13/14 einen echt steilen Anstieg zu bewältigen. Hätte mir gewünscht, die „Bergwertung“ gleich zu Beginn bewältigen zu müssen, da war ich doch noch etwas frischer. Ansonsten wäre ich natürlich lieber über Waldwege als über Asphaltpisten gelaufen. Egal: auch wenn es heute nicht wirklich mein Lauf war, war er dennoch eine wichtige Etappe zum diesjährigen Hermann. Und der kommt bestimmt ….
    Dank an Mareike, die die schönen Fotos geschossen und damit die Atmosphäre ganz gut eingefangen hat!

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