Nach Frankfurt kam Roth, was kommt danach?

Nach Frankfurt kam Roth, was kommt danach? Diese Frage beschäftigt mich schon eine ganze Weile – und nicht erst, seit sie mir von Ironseo nach erfolgreichem Roth-Finish ganz konkret gestellt wurde. Ich werde daher mal versuchen, ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen und meine Gedanken zu sortieren.

Zunächst einmal stand eine Frage nie zu Debatte: Ich möchte weiterhin Sport treiben und das auch am liebsten regelmäßig. Obwohl ich ja immer wieder feststelle, dass mir Sport grundsätzlich viel Spaß macht, brauche ich ein Ziel, das mich motiviert, eine Trainingseinheit nicht auf den nächsten Tag oder gleich die nächste Woche zu verschieben. Mit dem Ironman Frankfurt 2009 ging das ja ganz hervorragend, für Roth 2010 fiel es mir eigentlich auch nicht schwer. Aber welches Ziel kommt nun als nächstes?

Jeder, der sich auf einen Ironmandistanz-Triathlon vorbereitet, weiß (und die anderen können es sich vermutlich vorstellen), dass der Aufwand dafür relativ hoch ist. Bei mir waren es dafür durchschnittlich z.B. ca. zehn Trainingsstunden pro Woche im Winter und derer 13 im Frühjahr/Frühsommer. Durchschnittlich, wohlgemerkt. Und das ist ja nur die reine Trainingszeit, das Ziel verfolgt einen gedanklich darüberhinaus ja auch beinahe täglich, so dass gewisse Prioritäten im Tagesablauf klar vorgegeben sind. Sollte ich also nach zwei Langdistanzen innerhalb von zwei Jahren mal ein bisschen aussetzen und den Fokus auf anderes, nicht ganz so zeitintensives setzen?

Noch bin ich mir das nicht so sicher, weil es mir ja schon sehr viel Spaß macht und es sicher noch einige schöne Triathlon-Wettkämpfe zu entdecken gibt. Von denen, die nicht sofort im Juli ausgebucht sind, wäre das z.B. Kopenhagen (in diesem Jahr Challenge-Premiere), weil u.a. die Strecken sehr nett klingen. Oder Köln, weil’s zum einen mal etwas später im Jahr ist (September), zum anderen aber auch, weil die Anfahrt mal deutlich kürzer wäre. Vielleicht auch Glücksburg, weil’s ein sehr traditionsreicher Wettkampf ist, von dem ich schon viel Gutes gehört habe.

Wenn ich mich aber doch entscheiden sollte, triathletisch etwas kürzer zu treten, hätte ich große Lust, mal auszupobieren, wohin ich läuferisch noch vordringen könnte. Beim Marathon liegt meine persönliche Bestzeit bei 3:25, 3:15 halte ich aber schon jetzt bei guter Vorbereitung und optimalem Wettkampf für möglich. Ein Lauftrainer meinte aber mal, dass ich auch unter drei Stunden laufen könnte – woraufhin ich nur gelacht habe. Das traue ich mir nämlich beim besten Willen nicht zu, aber vielleicht eine 3:10 oder knapp darunter. Wenn ich mich denn ganz gezielt mit Trainingsplan und Fokus klar auf Laufen vorbereiten würde. Einen Versuch fände ich reizvoll, auch wenn es bestimmt sehr weh tun wird…

Und es gibt den ein oder anderen Ultramarathon, der mich ebenfalls reizt. Durchaus für realistisch halte ich, mal beim Rennsteiglauf (72,7km) am Start zu stehen. Exotischer, aber dennoch sehr faszinierend, wäre eine Teilnahme bei der Brocken-Challenge (gut 80km durch den winterlichen Harz), die ich ja im Februar dieses Jahres besucht hatte. Dann „nervt“ da noch ein Freund regelmäßig, dass der P-Weg-Marathon im Sauerland (67km) so schön wäre. Sicherlich auch reizvoll. Selbiger Freund ist in diesem Jahr (neben anderen komischen Sachen) die TorTour de Ruhr gelaufen, 160km an der Ruhr entlang. Mir würde dort der Bambinilauf mit überschaubaren 100km allerdings sicher reichen. 42km-Marathons würde ich gern mal in Hamburg (in 2011 allerdings am Rennsteig-Wochenende), Tromsø oder Willingen laufen. Und diverse andere, die ich aber hier nicht alle liste…

Langdistanz-Triathlon oder Laufen – ich weiß es noch nicht. Aber ich denke, dass ich im Laufe des Septembers eine Entscheidung treffen werde. Zum einen, um mit einem solchen Ziel „beruhigt“ durch Herbst und Winter zu kommen, zum anderen aber natürlich auch aus rein bürokratischen Überlegungen, weil diverse Wettkämpfe einfach zu schnell ausgebucht sind.

Im Laufe der nächsten Monate will ich aber definitiv noch an (mindestens) einem Marathon teilnehmen. Lange war hier Köln einer meiner Favoriten, aber da ich in den letzten Wochen verletzungsbedingt nahezu gar nicht laufen konnte, werde ich nicht Anfang Oktober schon einen Marathon laufen – zumindest keinen, bei dem ich schnell sein will. Aus dem gleichen Grund werde ich beim Run&Roll-Day, der schon in zwei Wochen ist, meine 10km-Bestzeit nicht angreifen können – eigentlich sollte in diesem Jahr die 40-Minuten-Schallmauer geknackt werden. Ob ich dort überhaupt starte, weiß ich noch nicht, denn dann 42, 43 oder 44 Minuten zu laufen, die ja trotzdem auch noch weh tun, finde ich jetzt nicht soo sonderlich motivierend. Mal schauen.

Beim Marathon 2010 könnte es vielleicht auf Frankfurt hinauslaufen. Seit dieser Woche scheint das mit der Verletzung endlich einigermaßen auskuriert und dann hätte ich noch neun Wochen. Im Vorfeld könnte ich mir gut vorstellen, beim Brocken-Marathon (nicht -Challenge, s.o.!) mitzumachen. Dieser hat 1200 Höhenmeter, was hochgerechnet in etwa dem Profil einer meiner Standard-Trainingsstrecken entspricht und von daher natürlich gleich von vornherein jeglichen Versuch ausbremst, dort auf eine mögliche Bestzeit laufen zu wollen. Da ich aber den Harz mag und zwar schon x-mal auf dem Brocken war, aber noch nie weiter als 15 Meter gucken konnte, wäre das vielleicht mal wieder ein schöner Ausflug.

Und zu guter Letzt gibt es einen reizvollen Lauf in Zürich, der das Jahr 2011 sportlich einläuten könnte – den Neujahrsmarathon. Der wird standesgemäß am 1.1. um 0:00 Uhr gestartet – spannend! Allerdings haben dort im letzten Jahr nur 160 Leute teilgenommen, was mir eigentlich für eine Marathonstrecke etwas zu wenig ist.

– Wo seid ihr am Start und was sind eure Ziele?

3 Antworten auf „Nach Frankfurt kam Roth, was kommt danach?“

  1. Hi Lajos,

    wg. schnnellem 10er…

    ich werde wohl die 10km beim Safari Park Lauf in Stukenbrock laufen ( amtl. vermessen ), die Strecke ist flach u. schnell u. 1 Woche nach dem R&R Day. Kannst du also noch ein bischen trainieren Der Clou ist, dass du hinterher noch Achterbahn fahren kannst, weil der Eintritt im Startgeld inbegriffen ist…

    http://www.fc-stukenbrock.de/index.php/abteilungen/safari-volkslauf

    Ein maximal gelaufener 10er wäre doch interessant hinsichtlich des Pacings für den Marathon, oder?

    wg. Langdistanz in Köln
    …ist nur bedingt empfehlenswert, da war doch einiges in der Organisation zu bemängeln, schau mal im Forum von triathlonszene.de da gibt es einen cologne 2010 thread, den meisten Kommentaren kann ich zustimmen.

    Muss es unbedingt eine LD sein ( wahrscheinlich schon, beim Laufen tendierst du ja auch eher in den Ultra Bereich) ? Es gibt ja auch sehr attraktive MD’s oder krumme Distanzen, vom Sachsenmann habe ich von einem Tria-Kollegen gutes gehört, Bonn Triathlon, Geradmer in den Vogesen ( da könnte ich mich auch für begeistern… ), Alpe du Huez Triathlon…

    Viele Grüße
    Heiko

  2. Hi Heiko,
    Glückwunsch zu deinem Köln-Finish! Von den Orga-Schwierigkeiten hatte ich auch schon gehört, werde mich da mal etwas detaillierter einlesen.
    Stukenbrock klingt interessant – hab bisher noch nix davon gewusst. Allerdings: Bist du sicher, dass der Kurs flach, schnell und amtlich vermessen ist? In 2009 waren nur vier Leute unter 40 Minuten… Und Achterbahn klingt auch lustig, war noch nie im Safaripark.
    Ansonsten gibt es aber noch nix neues bzgl. LD vs. Marathon, Ultra, MD etc. für 2011.
    Viele Güße
    Lajos

  3. Hallo Lajos,

    laut Ausschreibung ist die Strecke DLV vermessen, flach ist es auf jeden Fall, ich bin vor vielen vielen Jahren mal den Halbmarathon gelaufen, nur Asphalt, müsste also schnell sein. Ein Problem könnte sein, dass nur relativ wenige den 10er Laufen u. man dann solo unterwegs ist.

    wg. Köln: Schwimmen war ok aber nicht überragend. Auf die Radzeit kannst du locker 20% draufrechnen, dann passt es. Da bin ich nicht besonders stolz drauf. Es war extrem schwierig nicht in einem Pulk zu fahren. Habe 2 mal die Flucht nach vorn angetreten, bin aber immer wieder eingeholt worden, dann habe ich mich zurückfallen lassen u. es kam der nächste Pulk von hinten… zum Schluss bin ich ziemlich demotiviert hinter einer Gruppe von ca. 60 Leuten hergefahren. Da sind alle locker einen 37 Schnitt mitgerollt, Aero Lenker hätten sich die meisten definitiv sparen können….
    Das ist jedoch ein Problem der MD, bei der Langdistanz wurde wohl fair gefahren.

    Mit dem Laufen war ich dann sehr zufrieden, da habe ich mein Tempo bis zum Schluss durchgehalten. War eine schöne Laufstrecke den Rhein entlang. Ob es als LD’ler so toll ist, wenn man ständig von den Unterdistanzlern überholt wird weiß ich nicht…

    Aber wenn man nach dem Wettbewerb die Verpflegung mühsam suchen muss, weil nichts ausgeschildert ist, dann ist das schon nervig. Im Zielbereich gab es noch nicht mal was zu trinken.
    Die Verpflegung war auf einem Schiff, das war ganz nett, da habe ich mich erst mal auf einen Liegestuhl auf dem Sonnendeck niedergelassen. Aber auch hier wohl organisatorische Probleme mit dem Nachschub…

    Die Fahrrad Wechselzone 2 war nur chaotisch, da waren die Räder nach Ankunftzeit „sortiert“ und man musste suchen, habe bestimmt 30 min gebraucht bis ich mein Rad gefunden hatte. Irgend wann war die Zone voll u. die Fahrräder wurden draußen in 10er Reihen gestapelt…da haben sich einige Materialfetischisten tierisch aufgeregt 😉

    Dann gings weiter zur Beutelrückgabe Laufen, Pech gehabt, meiner war noch nicht da…Also weiter zur Beutelrückgabe Schweimmen u, die Beutel eingesammelt…erst mal Duschen, dann wieder zurück zu den Laufbeuteln

    Das braucht man nach einem Wettkampf nicht wirklich…

    Mein Fazit: Wenn man die organisatorischen Mängel akzeptiert, könnte die LD eine Überlegung wert sein, man ist halt sehr flexibel in der Anmeldung u. kann auch kurzfristiger melden als bei den etablierten Veranstaltungen. MD ist wegen der Windschattenproblematik für mich keine Option mehr, da fahre ich lieber eine schöne RTF 😉

    Viele Grüße
    Heiko

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